Teil 3 der Veröffentlichung zur LK 2.0 befasst sich mit dem Motivationsaufschlag, der wöchentlichen Auswertung, den Boni für bestimmte Wettbewerbe sowie den Aufschlägen bei Nichtantreten.
Jeder Spieler bekommt pro Monat einen Wert von 0,1 zu seiner LK hinzugerechnet. Erzielt er innerhalb eines Jahres keinen Sieg, so hat dies also einen Abstieg um 1,2 LK-Stufen zur Folge. Die neue Regelung ist deutlich sanfter, denn im alten System hätte dies einen Abstieg um 2 LK-Stufen bedeutet.
Der Motivationsaufschlag wird am Ende jedes Monats fällig. Er wird am letzten Tag des Monats zu dem Begleitwert addiert und geht am darauffolgenden Mittwoch in die LK-Berechnung ein. Kann ein Spieler in dem betrachteten Monat Siege aufweisen, so werden diese mit dem kommenden Aufschlag wöchentlich verrechnet. Am Monatsende wird dann gegebenenfalls nur noch ein verbliebener Rest entsprechend ausgewertet.
Der Aufschlag wirkt sich also monatlich sichtbar auf die LK aus und soll den Spieler so auch motivieren, aktiv zu bleiben bzw. aktiv zu werden; daher die Bezeichnung „Motivationsaufschlag“.
Wöchentlich werden alle neuen (noch nicht berücksichtigten) Ergebnisse ausgewertet, die bis zum jeweiligen Sonntag erspielt und spätestens bis Dienstag um 24.00 Uhr in der Nationalen Tennisdatenbank (NTDB) vorliegen. Ergebnisse von Montag oder Dienstag werden demnach erst in der darauffolgenden Woche berücksichtigt. Die Auswertung erfolgt wie in Teil 1 bereits beschrieben, wobei der auf eine Nachkommastelle abgeschnittene Begleitwert die neue, nach außen ausgewiesene LK ergibt. Diese ist maßgebend für die Annahme und Setzung bei Turnieren sowie für die Mannschaftsaufstellungen zu den festgesetzten Stichtagen. Diese LK ist dann für mindestens eine Woche gültig und bildet die Basis für die weiteren Berechnungen:
In diesem Beispiel erzielt ein Spieler in der dritten Oktoberwoche einen Punktspiel- und einen Turniersieg. Die LK-Verbesserung ergibt sich aus der Verrechnung der Siege mit dem Motivationsaufschlag des Monats, der damit vollständig kompensiert ist.
Im alten System war es möglich, aufgrund von Verletzung, Schwangerschaft, Auslandsaufenthalt oder anderen Gründen der Inaktivität, seine LK festschreiben zu lassen.
Anstelle dieser Festschreibung gilt nun folgende Regelung: Hat jemand 12 Monate kein gewertetes Spiel bestritten, dann können ihm 0,6, also 50 Prozent, des bis dahin angesammelten Jahreswerts erlassen werden. Für längere Spielpausen gilt dasselbe.
Unabhängig davon können Spieler weiterhin aus dem LK-System genommen werden, wenn sie in keiner namentlichen Meldung aufgeführt sind und in dem laufenden Jahr sowie den beiden vorangegangenen Jahren kein LK-relevantes Spiel ausgetragen haben. Solche Spieler müssen dann gegebenenfalls neu eingestuft werden.
Die große Mehrzahl der Ergebnisse kommt durch Partien in Rahmen von Mannschaftsspielen zustande. Insgesamt nimmt nur eine Minderheit der Spieler zusätzlich an Turnieren teil. Die beiden folgenden Grafiken machen die Situation deutlich:
Bei diesem Spielerverhalten ergibt sich das Problem, dass viele leistungsstarke Spieler zu wenige Ergebnisse erzielen, um sich adäquat im LK-System wiederzufinden. Die Folge war bislang eine große Zahl von Umstufungsanträgen im Rahmen der Mannschaftsmeldung, weil die LK-Reihenfolge nicht der Spielstärke entsprach.
Dem wird im neuen System durch folgende Maßnahmen gegengesteuert:
Dieser Bonus ist zwar relativ gering, sollte aber zusammen mit den anderen Maßnahmen zumindest im unteren LK-Bereich Wirkung zeigen.
Für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften, Verbandsmeisterschaften oder Meisterschaften der nächst untergliederten Region (meist Bezirk) wird ein Bonus von 0,1 vergeben. Dieser setzt voraus, dass mindestens ein vollständiges Einzel (ohne Aufgabe) bestritten wurde. Im Gegensatz zu der alten Regelung wird er pro Spieler und Kalenderjahr nur einmal für einen dieser Wettbewerbe gewährt. Der Bonus ist außerdem für alle Kategorien gleich – er ist ja ohnehin „geschenkt“ und nicht leistungsorientiert.
Das Nichtantreten eines Spielers bzw. einer Doppel- oder Mixedpaarung wird mit einem „n.a.“ vermerkt und geahndet. Der Grund für das Nichtantreten ist dabei ohne Belang. Pro Turnier kann es maximal ein n.a. geben.
Bei jedem n.a. erhalten die Spieler einen Motivationsaufschlag von mindestens 0,1 auf ihre LK. Hierbei werden die letzten 12 Monate betrachtet. Liegt in diesem Zeitraum bereits ein n.a. vor, so wird das neue n.a. mit einem Aufschlag von 0,3 geahndet. Liegen bereits mehrere n.a. in der zwölfmonatigen Zeitspanne vor, dann wird ein Aufschlag von 0,5 fällig.
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LK 2.0 Teil 2: Die neue LK-Berechnung
LK 2.0 Teil 4: LK-Einstufungen & Korrekturen