Sportvereine leisten jeden Tag ihren besonderen gesellschaftlichen Beitrag. Sie sorgen nicht nur dafür, dass man gesund und fit bleibt, sondern bieten darüber hinaus ein Gefühl der Gemeinschaft und fördern den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Doch freiwillige Mitarbeit in den Sportvereinen ist nicht selbstverständlich. Deswegen würdigt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit den Volksbanken Raiffeisenbanken (VR) bundesweit außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement. Mit dem Preis „Sterne des Sports“ - quasi dem „Oscar des Breitensports“ - würdigt man den besonderen sozialen Einsatz von Sportvereinen.
Auf regionaler Ebene hat vor Kurzem der TC Laubach mit seinem Inklusionsprjekt "Tennis für alle" den Stern des Sports in Bronze vom DOSB und der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen verliehen bekommen. Neben dem bronzenen Stern nahmen der Vorstand des TC um Janna Schleier und Mario Wiegran sowie Projektinitiator Dirk Oßwald während der Preisverleihung auf der Laubacher Tennisanlage außerdem ein Preisgeld von 1.500,- EUR entgegen.
Dirk Oßwald, Initiator des Projekts, erklärt, was eigentlich hinter dem Projekt steht: „Es war ein Experiment mit offenem Ausgang, das wir im letzten Jahr starteten. Zwei Jahre haben wir geplant und Expertengespräche geführt, bevor wir loslegten. Intensiv beschäftigte sich der Verein damit, Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen den Tennissport zu ermöglichen- Egal ob körperliche, geistige oder psychische Erkrankung - für alle besteht seitdem beim Laubacher Tennisverein die Gelegenheit, den Sport mit der gelben Filzkugel kennenzulernen und gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung auszuüben."
Tatsächlich ist der TCL einer von nur sieben Vereinen in ganz Hessen, der zum Beispiel Rollstuhlfahrern die Möglichkeit zum Tennisspiel anbietet. Sogar ein Sport-Rollstuhl, den Spieler kostenfrei nutzen können, sofern sie kein eigenes Gerät haben, wurde angeschafft. Aber auch Menschen mit anderen Handicaps trainieren und spielen inzwischen regelmäßig im Verein - ganz selbstvertändlich und als Teil der sportlichen Gemeinschaft.
"Mit dem Projekt Tennis für alle haben die Laubacher Sportler den Inklusionsgedanken im ländlichen Raum realisiert", lobte auch Laubachs Bürgermeister Matthias Meyer das Engagement und freute sich über die Auszeichnung. „Unsere neuen Mitglieder bereichern das Vereinsleben ungemein“, konnte die zweite Vorsitzende Janna Schleier berichten, "Bei so manchem Vereinsmitglied haben sie zu einer Bewusstseinsänderung beigetragen." Mit großem Engagement dankten die Menschen mit Behinderung dem Bestreben des Vereins, einfach und unbefangen auf diese große Zielgruppe zuzugehen. Denn obwohl es über zehn Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland gibt, sind diese bisher oft noch keine Zielgruppe für Sportvereine. "Der TC Laubach sieht das anders - und ist damit erfolgreich", freuen sich die Auszeichnenden abschließend.
Ebenfalls vor Ort und begeistert vom Projekt zeigte sich auch HTV-Mitarbeiterin Viktoria Anders (Sportentwicklung & Vereinsservice): "Der TC Laubach zeigt mit seinem Projekt, wie erfolgreich und vor allem selbstverständlich die Inklusion von Menschen mit Behinderung im Verein und auf dem Tennisplatz geschehen kann."
Als Erstplatzierter des Regionalentscheids steht der TC Laubach nun auch für Verleihung auf Landesebene zur Auswahl, hat somit die Möglichkeit mit dem silbernen Stern ausgezeichnet zu werden. Für den „Stern des Sports“ in Gold qualifizieren sich dann wiederum die Landessieger, welche im November gekürt werden, und treten auf Bundesebene mit ihren Ideen rund um soziales Wirken an.
Informationen wie sich Vereine für den Wettbewerb „Sterne des Sports“ 2022 bewerben können, findet man unter www.vrbank-mkb.de/sterne-des-sports. Am Tennissport Interessierte mit und ohne Handicap sind beim TC Laubach jederzeit willkommen. Infos gibt es unter www.tc-laubach.de oder tennisfueralle@tc-laubach.de.
13.10.2021