Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat den Kader für das Kalenderjahr 2022 nominiert. Dazu gehören 56 Bundeskaderspieler:innen, mit den Olympia-, Perspektiv- und Nachwuchskader 1-Spieler:innen, und 52 Spieler:innen aus dem Nachwuchskader 2.
Die Nominierung der Kader ist an verschiedene Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gebunden und bildet den organisatorischen Rahmen der Spitzenförderung beim nationalen Tennis-Dachverband.
Der höchste Kader ist der Olympiakader. In Nach-Olympischen Jahren gehören ihm die Spieler:innen an, die es mindestens ins Viertelfinale bei den Olympischen Spielen geschafft haben. An der Spitze des Kaders stehen bei den Herren Alexander Zverev, Kevin Krawietz (Doppel) und Jan-Lennard Struff – bei den Damen Laura Siegemund. Alexander Zverev gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio als bisher einziger deutscher Tennisspieler Gold im Herreneinzel. Zudem stand er mit Jan-Lennard Struff im Viertelfinale der Doppelkonkurrenz. Kevin Krawietz und Laura Siegemund konnten sich durch ihre Viertelfinalteilnahme im Mixed einen Platz im Olympiakader sichern.
Die deutsche Nummer eins der Damen, Angelique Kerber, musste die Olympischen Spiele in Tokio verletzungsbedingt absagen und erhält in diesem Jahr einen Platz im Perspektivkader. In diesem befinden sich auch weitere etablierte Billie Jean King Cup und Davis Cup Akteure wie Andrea Petkovic oder Tim Pütz (Doppel), aber auch junge Spieler:innen auf dem Weg in die Weltspitze. Unter den Nachwuchstalenten findet man unter anderem die Deutsche Vizemeisterin Mara Guth aus Hessen. Nach den DOSB-Kriterien werden im Perspektivkader Spieler:innen über 18 Jahre, die bei den nächsten und übernächsten Olympischen Spielen eine Medaillenperspektive haben, nominiert.
Für den Nachwuchskader 1 nominiert sind Nachwuchstalente unter 18 Jahre, die deutschlandweit zu den Top-Spieler:innen ihres Jahrgangs gehören. Neben objektiven Bewertungskriterien wie Ranking und Wettkampfleistung spielen bei der Nominierung für den Nachwuchskader 1 auch die Einschätzungen der Bundestrainer um Barbara Rittner und Michael Kohlmann eine Rolle. Die einzelnen Spieler:innen werden individuell nach Leistungsfähigkeit, -entwicklung und Potenzial beurteilt. Je nach Altersstufe gibt es unterschiedliche Zielsetzungen, die vom DTB regelmäßig überprüft und angepasst werden. Aus Hessen haben es Taym Al Azmeh und der erst 14-jährige Tom Sickenberger in den NK 1 geschafft.
Der Nachwuchskader 2, der so genannte Übergangskader, beschreibt den Übergang vom Landes- zum Bundeskader und setzt sich aus den aussichtsreichsten Talenten aus den Landeskadern zusammen. Die Bundestrainer entscheiden in enger Absprache mit dem jeweiligen Landesverband, wer für den Nachwuchskader 2 nominiert wird. Zuständig für die Förderung, wie das tägliche Training, die Turnierplanung oder auch die Turnierbetreuung, bleibt der Landesverband. Zur Leistungsbeobachtung und engeren Zusammenarbeit zwischen Spitzen- und Landesverband werden die Talente zu zentralen DTB-Lehrgängen eingeladen. Aus Hessen ist erneut Sergej Topic nominiert. Neu hinzu kommen Bengt Reinhard und Mats Egbring.
Fotos: © Hikmet Temizer | temipress.de
19.01.2022